Fragen & Antworten

Wie finde ich eine/n gute/n HundetrainerIn oder eine gute Hundeschule? Sie haben mich bereits gefunden. Da inzwischen eine behördliche Genehmigung für die Arbeit als Hundetrainer erforderlich ist, für die der Nachweis der fachlichen Qualifikation erbracht werden muss, ist die Zahl der selbsternannten Hundeprofis deutlich gesunken. Dennoch sollten Sie sich immer nach der Qualifikation erkundigen, ggf. auch konkret fragen, ob der Trainer eine gewerbliche Genehmigung hat. Vor Abschluss eines Hundeschulvertrages sollten Sie zunächst die Möglichkeit haben, ein Probetraining mitzumachen. Denn: Neben der Qualifikation muss es auch menschlich passen. Wenn Trainer und Halter nicht harmonieren, wirkt sich dies immer auf den Ausbildungserfolg aus.

Mit welchen Kosten und Zeitaufwand muss man rechnen, wenn man sich einen Hund anschafft? Das ist stark abhängig davon, für welchen Hund man sich entscheidet und wie man die gemeinsame Zeit gestalten möchte. Zu den Kosten: Alleine die Anschaffungskosten für einen Hund von einem seriösen Züchter liegen meist schon bei mind. 1.000€, für einen Hund aus dem Tierheim sind es mind. 350€. Dazu kommen Körbchen, Transportbox, Leine  Co., Bürsten, Spiel-/ Trainingszubehör – für die ersten Anschaffungen sind schnell 200€ zusammen.

Bei Welpen muss außerdem berücksichtigt werden, dass sie wachen, d.h. alles was zu klein/eng wird, muss ersetzt werden. Dazu Tierarztkosten für  Grunduntersuchung, Impfungen u. Parasitenbehandlung. Dann Hundesteuer u. Hundehaftpflichtversicherung, zu empfehlen ist auch eine OP-Versicherung. Kosten für Welpengruppe / Hundeschule sowie später evtl. Hundesportarten wie Agility, Mantrailing summieren sich rasch. Falls zusätzlich ein Hundesitter, eine Hundetagesstätte oder ein Gassigänger benötigt wird, muss auch dies berücksichtigt werden.

Der Zeitaufwand liegt für einen durchschnittlich anspruchsvollen Hund bei rd. drei Stunden täglich für drei Gassirunden (2×30 Min., 1x1Std.) und eine Stunde für Beschäftigung in der Wohnung, Streicheleinheiten, Futterzubereitung und Fellpflege. Entscheiden Sie sich für einen sportlichen Hund, wird daraus schnell mehr.

Wie bekommen wir unseren neuen Welpen schnell stubenrein? Bis zur 16. Woche ist die Schließmuskulatur noch nicht fertig ausgebildet, d.h. wenn der Welpe mal muss, macht er auch. Die meisten Welpen urinieren anfangs im 2-Stunden-Rhythmus – d.h. alle zwei Stunden nach draußen (auch nachts). Spätestens, wenn wir sehen, dass der Welpe gerade eine Pfütze in der Wohnung macht, direkt mit ihm nach draußen gehen. Hilfreich ist es, etwas Urin mit einem Küchentuch aufzunehmen und dieses mit nach draußen zu nehmen. Da, wo der Welpe urinieren darf, wird das Küchentuch auf den Boden gelegt – der Geruch animiert, zu urinieren.

Kann / Muss ich mit meinem neuen Welpen in die Welpengruppe, obwohl er noch nicht geimpft ist? Nein. Grundsätzlich sollte die Grundimmunisierung erfolgt sein, bevor ein Welpe am Gruppenunterricht teilnehmen kann. Dies kann in der 8. Woche (ohne Tollwutimpfung) oder in der 12. Woche (mit Tollwutimpfung) erfolgen.

Warum bellt unser Hund immer, wenn jemand an der Wohnungs-/Haustür vorbei geht oder an der Tür klingelt? Der Hund macht prinzipiell nichts falsch – er sagt Bescheid, dass da jemand ins Revier eindringen will. Meist ist es normales Revierverhalten, manchmal aber auch Unsicherheit, fehlende Führung, ausgeprägtes Revierverhalten oder eine Mischung aus diesen Ursachen. Mit viel Übung können wir ihm beibringen, dass er nicht bellen soll oder z.B. ein Mal kurz ‚Bescheid‘ sagen darf. Sobald er bellt, weil er jemanden hört, schicken wir ihn auf seinen Platz und loben/belohnen ihn dafür. Klingt einfach, in der Umsetzung bedarf es aber meist professioneller Unterstützung, bevor es klappt – es gibt aufgrund der verschiedenen Ursachen einige Stolperfallen auf dem Weg zum Erfolg.

Mein Hund kommt nicht, wenn ich ihn rufe. Wie bringe ich ihm das bei? Die Abrufbarkeit ist eine der großen Herausforderungen, weil viele Faktoren dazu führen, dass unsere Fellnasen unser Rufen ignorieren.
Wie spannend sind wir für unseren Hund während der Gassirunde? Spannender, als die Markierung des Rüden von nebenan oder der betörende Duft eines Weibchens, eines Fuchses o Kaninchens? Wohl kaum. Lohnt es sich, etwas Hochinteressantes zu ignorieren und zu uns zurückzukommen? Meist eher nicht. Wie beeindruckt ist unser Hund von uns als entspannte und souveräne Rudelführer oder Spiel-/ Raufkumpane? Oft eher mau bis gar nicht. Warum also sollte der Hund kommen, wenn wir ihn rufen? Anhand der Fragen wird deutlich, dass es keinen Trick für perfekte Abrufbarkeit gibt. Neben kontinuierlichem Üben ist immer zu prüfen, ob die Kommunikation und Beziehung zwischen Hund und HalterIn stimmt – mit der richtigen Unterstützung führen oft schon kleine Veränderungen an der richtigen Stelle zu großen Erfolgen.

Mein Hund jagt Kaninchen und Vögel – wie kann ich ihm das abgewöhnen?Hunde sind Jäger, der Jagdtrieb ist Teil ihres Wesens. Da der Jagdtrieb genetisch verankert ist, können wir ihn nicht wegerziehen, wir können ihn aber steuern u./o. umlenken. Eine großartige Möglichkeit dafür ist die Arbeit mit dem Prey-Dummy (Futterbeutel). Die Arbeit mit gefüllten Futterbeuteln ersetzt das Jagen, der Jagdtrieb wird auf das impulskontrollierte / gesteuerte Erbeuten des Futterbeutels umgelenkt und ganz nebenbei stärkt diese gemeinsame spielerische Arbeit die Bindung.

Darf der Hund aufs Sofa und/oder gar aufs Bett oder wird er dadurch dominant? Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn wir das so haben möchten. Der Hund entwickelt kein Dominanzverhalten, weil er auf Bett / Sofa darf. Ist er jedoch dominant oder hat er zu wenig Führung, wird er Sofa / Bett evtl. ganz für sich beanspruchen. D.h. er macht sich breit und beginnt sogar zu knurren, wenn sein Frauchen / Herrchen ebenfalls Platz beansprucht. Spätestens dann empfehle ich, ihm Sofa / Bett zu verwehren oder dieses unter Einhaltung fester Regeln eingeschränkt zu erlauben.

Welches Futter ist gut für meinen Hund – Trockenfutter, Nassfutter oder Barf (Rohfleisch)? Bei der Wahl des richtigen Futters sollten wir uns immer die Frage stellen, was der Hund in freier Natur fressen würde. Alle drei Optionen haben Vor- und Nachteile, wobei die Fütterung mit rohem Fleisch bei entsprechender Beimischung von pflanzlichen Nahrungsmitteln am dichtesten an der natürlichen Nahrung ist. Dennoch kann ein Hund auch mit fertigem Trocken- u./o. Nassfutter gesund alt werden – die Qualität und Zusammensetzung ist entscheidend. Achten Sie immer auf einen hohen Fleischanteil (mind. 60%), möglichst wenig Getreide, kein Zusatz von Zucker, Farb- und Aromastoffen.

 

Muss ich meine Hündin sterilisieren o. kastrieren lassen und wenn ja, in welchem Alter? Es gibt keinen zwingenden Grund dies zu tun. Zwar steigt das Risiko z.B. eines Mammatumors mit jeder Läufigkeit, dennoch ist der Prozentsatz der an einem Mamma- o. Gebährmuttertumor erkrankten unkastrierten Hündinnen insgesamt so gering, dass dies nicht als ausschlaggebender Grund dienen kann. Da die Kastration ein gravierender Eingriff in den Hormonhaushalt ist, wirkt sie sich auf den gesamten Körper aus – es ist also gut zu überlegen. Ausschlaggebend für die Entscheidung zu einer Kastration kann die hohe Hundezahl in städtischen Parkanlagen sein und das damit verbundene Risiko eines ungewollten Deckaktes mit Folgen. Darüber hinaus wird die Hündin während der Läufigkeit regelmäßig von unangeleinten und unkastrierten Rüden bedrängt, was für Hunde und HalterInnen ein hohes Maß an Stress mit sich bringt.

Muss ich unseren Rüden kastrieren lassen und wenn ja, in welchem Alter?Der Sexualtrieb ist – je nach Ausprägung – für den Hund, der nicht decken darf, echter Stress. Gerade in städtischen Parkanlagen sind so viele läufige Hündinnen und unkastrierte Rüden (Konkurrenz) unterwegs, dass es für Hund und Halter sehr anstrengend werden kann.

Aber: Eine Kastration hat Auswirkungen auf den gesamten Organismus, auf das Fell sowie auf die Knochen und sollte daher grundsätzlich gut überlegt sein. Kastration als Erziehungshilfe ist der falsche Weg.